Texte
Schwimm, Fisch, schwimm,
da sind deine Inseln,
da ist dein Gras,
da ist deine Steuerfrau
sie lenkt deine Route,
näht dir einen Fallschirm
weidet dich in der Tiefe
auf ihrem Stoppelfeld.
Wenn die grünen Sterne
in die Flussmündung fallen,
sagte deine Steuerfrau
die Worte:
das sind meine Träume
das sind die Fischerboote,
das ist die Nacht, das ist die Strömung,
das ist der Tod, meiner wahrscheinlich.
Leben, das ist Stille und Lachen.
Es genügt für alle.
Es reicht für alle -
für alle von mir Geliebten.
Drum flieg, Fisch, flieg –
ich kenne alle Brücken,
kenne alle Leuchttürme
mache alles anders.
Nur deine Worte,
nur die Geheimnisse und Wunder,
nur die Beichte und das Fasten
in einer Hafenstadt.
Liebe, Fisch, liebe,
wenn auch verzweifelt,
wenn auch ohne jegliche Hoffnung,
Freu dich, Fisch, freu dich.
Für die Liebe ist nichts zu viel –
nicht dein Schmerz,
nicht deine Trennungen,
nicht Ekel noch Qual,
nicht wütendes Hundegebell,
nicht Wahnsinn noch Erbarmen.
Nicht einmal das Leben.
Vom Tod ganz zu schweigen.
Aus dem Ukrainischen von Claudia Dathe
© Serhiy Zhadan